24.06.2025 • 8 min. tempo di lettura
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Der Immobilienmarkt in Deutschland steht vor großen Herausforderungen: Steigende Mieten, teure Energiekosten und neue energetische Sanierungspflichten belasten Haushalte zunehmend. Gerade für Eigentümer und Mieter mit geringem oder mittlerem Einkommen ist deshalb eine zentrale Frage relevant: Wie sichere ich mir auch in Zukunft bezahlbaren Wohnraum? Die Antwort lautet für viele: Wohngeld.
Dieses staatliche Förderinstrument entlastet einkommensschwächere Haushalte gezielt bei den Wohnkosten. Wohngeld ist kein Sozialhilfeersatz, sondern ein gesetzlich garantierter Zuschuss, der die Wohnkosten sowohl für Mieter als auch für selbstnutzende Eigentümer reduziert. In diesem Beitrag erfahren Sie alles Wichtige rund um das Wohngeld 2025, den neuen Wohngeld Plus Zuschlag, wer Anspruch hat, wie Sie den Antrag stellen und welche finanziellen Vorteile Ihnen zustehen.
Was ist Wohngeld?
Das Wohngeld wird in Deutschland auf Grundlage des Wohngeldgesetzes (WoGG) als einkommensabhängiger Zuschuss zu den Wohnkosten gewährt. Es gibt zwei wesentliche Formen:
- Mietzuschuss: Für Mieterinnen und Mieter, die eine Wohnung, ein Haus oder eine andere Unterkunft anmieten
- Lastenzuschuss: Für Eigentümer, die selbst genutztes Wohneigentum besitzen und finanzielle Belastungen für Kredite, Betriebskosten und Erhaltungsaufwendungen haben
Wohngeld ist ein gesetzlicher Anspruch und keine Ermessensleistung, das heißt: Wenn die Voraussetzungen erfüllt sind, besteht ein Rechtsanspruch auf die Förderung. Ziel ist es, den bezahlbaren Wohnraum für Menschen mit geringerem Einkommen dauerhaft zu sichern und Wohnraumarmut entgegenzuwirken.
Wohngeld Plus: Die Reform 2023 für mehr Entlastung
Seit Januar 2023 gilt das verbesserte Wohngeld Plus, das wichtige Anpassungen an die aktuellen Herausforderungen im Wohnungsmarkt vornimmt:
- Heizkostenkomponente: Die steigenden Energiepreise werden durch einen zusätzlichen Zuschlag berücksichtigt, sodass die tatsächlichen Wohnkosten besser abgedeckt werden.
- Erweiterter Personenkreis: Wohngeld Plus öffnet die Förderung für mehr Haushalte, darunter viele Geringverdiener, die vorher keinen Anspruch hatten.
- Regionale Mietstufen: Die Berechnung wird stärker auf die regionalen Mietniveaus abgestimmt, was insbesondere in Großstädten mit hohen Mieten zu einer höheren Förderung führt.
Diese Anpassungen machen Wohngeld Plus zu einem wichtigen Instrument im Kampf gegen steigende Wohnkosten, besonders in Ballungsgebieten.
Wer bekommt Wohngeld?
Ab wann bekommen man Wohngeld? Anspruch auf Wohngeld haben Haushalte mit einem Einkommen unterhalb der regionalen Einkommensgrenzen, die keine vorrangigen Sozialleistungen beziehen. Dazu zählen insbesondere:
- Mieterinnen und Mieter von Wohnungen, Häusern oder anderen Wohnformen
- Selbstnutzende Eigentümer, die ihre Immobilie selbst bewohnen
- Familien mit niedrigem Einkommen
- Alleinerziehende
- Rentner und Seniorenhaushalte
Nicht berechtigt sind Personen, die bereits Leistungen wie Bürgergeld, Sozialhilfe, Arbeitslosengeld II oder BAföG erhalten.
Wohngeld berechnen: Beispielrechnung für einen 3-Personen-Haushalt
Familie Müller lebt in einer 70 m² großen Mietwohnung in einer Großstadt (Mietstufe IV). Das monatliche Nettoeinkommen der Familie beträgt 2.400 Euro, die Bruttokaltmiete liegt bei 850 Euro.
- Reguläres Wohngeld: 150 Euro pro Monat
- Heizkostenzuschlag durch Wohngeld Plus: 60 Euro pro Monat
- Gesamtes Wohngeld: 210 Euro pro Monat
Das bedeutet eine jährliche Ersparnis von 2.520 Euro bei den Wohnkosten – ein spürbarer finanzieller Spielraum, der etwa für Lebenshaltungskosten oder Rücklagen genutzt werden kann.
Wohngeld für Eigentümer: Lastenzuschuss bei selbstgenutztem Wohneigentum
Auch selbstnutzende Eigentümer können Wohngeld erhalten. Dabei spricht man vom Lastenzuschuss. Anspruch besteht, wenn Sie eine Immobilie selbst bewohnen und folgende Kosten anfallen:
- Zins- und Tilgungsleistungen für Bau- oder Renovierungskredite
- Laufende Betriebskosten und Nebenkosten
- Erhaltungs- und Modernisierungsaufwendungen
Wichtig: Die Immobilie darf nicht vermietet sein, sondern muss ausschließlich selbst genutzt werden. Auch hier wird Wohngeld Plus angewendet, sodass gestiegene Heizkosten berücksichtigt werden.
Wohngeld beantragen – Schritt für Schritt
Die Beantragung von Wohngeld erfolgt schriftlich bei der zuständigen Wohngeldbehörde – meist das Wohnungsamt Ihrer Stadt oder Gemeinde.
Benötigte Unterlagen:
- Aktueller Mietvertrag oder Nachweis über Eigentum
- Nachweise über Einkommen aller Haushaltsmitglieder (z. B. Gehaltsabrechnungen)
- Meldebescheinigung (Anmeldung des Wohnsitzes)
- Nachweise zu Nebenkosten und Heizkosten (Abrechnungen, Rechnungen)
- Personalausweis oder Reisepass
Der Antrag sollte sorgfältig ausgefüllt und vollständig eingereicht werden, da fehlende Unterlagen zu Verzögerungen führen. Die Bearbeitungsdauer liegt meist zwischen 4 und 6 Wochen. Wichtig: Eine rückwirkende Bewilligung ist nicht möglich, der Anspruch beginnt frühestens mit dem Monat der Antragstellung.
Tipp: Nutzen Sie den Wohngeldrechner des Bundes zur ersten Einschätzung Ihres Anspruchs.
Wohngeld-Checkliste: Prüfen Sie jetzt Ihren Anspruch
- Leben Sie in einem eigenen oder gemieteten Wohnraum?
- Liegt Ihr Haushaltseinkommen unter der geltenden Wohngeld-Grenze?
- Erhalten Sie keine vorrangigen Sozialleistungen (Bürgergeld, ALG II, BAföG)?
- Haben Sie alle notwendigen Nachweise und Dokumente beisammen?
- Wurden alle im Haushalt lebenden Personen korrekt im Antrag angegeben?
- Haben Sie den Antrag bei der zuständigen Wohngeldbehörde vollständig und rechtzeitig eingereicht?
Wohngeld und weitere Wohnraumförderungen
Neben dem Wohngeld gibt es weitere staatliche Förderungen für Wohnraum in Deutschland, wie z.B. das Baukindergeld, KfW-Förderprogramme für energieeffizientes Bauen und Sanieren sowie kommunale Wohnraumförderungen. Diese Programme können kombiniert werden, um die Wohnkosten weiter zu senken und energetische Sanierungen zu finanzieren.
Fazit: Wohngeld 2025 – Staatliche Wohnkostenförderung
Das Wohngeld bleibt 2025 ein wichtiges Instrument, um bezahlbaren Wohnraum in Deutschland zu sichern – besonders in Zeiten steigender Mieten und Energiepreise. Durch die Reform mit dem Wohngeld Plus profitieren mehr Haushalte als je zuvor von einer gezielten finanziellen Entlastung.
Ob als Mieter oder selbstnutzender Eigentümer: Prüfen Sie jetzt Ihren individuellen Anspruch und nutzen Sie diese wertvolle staatliche Unterstützung. Eine frühzeitige Antragstellung sorgt für schnelle Hilfe und mehr finanziellen Spielraum.
Unser Tipp: Lassen Sie sich zusätzlich von einem erfahrenen Immobilienexperten beraten. So können Sie regionale Besonderheiten, individuelle Fördermöglichkeiten und die optimale Antragstellung professionell nutzen.