1. Wohnungsbau im Aufschwung – aber schleppend
Laut dem JLL Housing Market Report stiegen im Jahr 2025 die Baugenehmigungen moderat – ein zaghafter Lichtblick nach Jahren der Schwäche. Gleichzeitig bleiben die Fertigstellungen deutlich unter dem Druck, der durch den Wohnraummangel aufgebaut wird: In 2024 wurden nur rund 251.900 neue Wohnungen fertiggestellt.
Diese Diskrepanz hat mehrere Ursachen:
Hohe Bau- und Finanzierungskosten lasten auf Bauprojekten.
Auch die Planung und Genehmigungsprozesse bleiben ein Flaschenhals – der von der Bundesregierung gestartete „Bau-Turbo“ dürfte seine Wirkung erst verzögert entfalten.
Es fehlt vor allem an Bauland in attraktiven Lagen, was den Neubau in Ballungsräumen weiter verteuert.
2. Preisentwicklung und Nachfrage stabilisieren sich
Trotz der Herausforderungen zeigt sich eine moderate Erholung im Markt:
Die Preise für bestehende Wohnimmobilien scheinen sich zu stabilisieren. So meldet CBRE, dass der durchschnittliche Quadratmeterpreis in den Top-20-Märkten bei etwa 4.100 €/m² liegt, was rund 2 % über dem Vergleichsquartal des Vorjahres ist.
Andere Quellen berichten sogar von einem Preisanstieg von +3,2 % im Q2 2025.
Gleichzeitig treibt die steigende Haushaltszahl – etwa durch Zuwanderung – die Nachfrage nach Wohnraum weiter an.
3. Mietmarkt unter Druck
Der Mietwohnungsmarkt ist stark nachgefragt:
In den Top-Städten stiegen die Mieten im zweiten Quartal 2025 um durchschnittlich 5,7 % im Jahresvergleich – so CBRE.
Der knappe Neubau verschärft das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage, was die Mietpreise insbesondere bei Bestandswohnungen weiter in die Höhe treibt.
4. Mietpreisbremse & Regulierung
Ein entscheidender politischer Faktor ist die Erweiterung der Mietpreisbremse bis 2029, wie von der Bundesregierung vorgeschlagen. Die Maßnahme soll verhindern, dass Mieten in stark nachgefragten urbanen Gebieten ungebremst steigen. Kritiker warnen jedoch, dass solche Regelungen Investitionen bremsen könnten.
5. Risiken & Ausblick
Finanzielle Risiken: Die BaFin warnt vor Risiken durch mögliche Preis-Korrekturen.
Angebotsknappheit bleibt: Selbst bei steigenden Genehmigungen ist nicht absehbar, dass das Neubauziel von mehreren Hunderttausend Wohnungen pro Jahr kurzfristig erreicht wird.
Investitionen bei bestehendem Bestand: Da der Fokus derzeit stark auf Bestandswohnungen liegt, verschiebt sich das Investoreninteresse – vor allem private Käufer könnten wieder verstärkt aktiv werden.
Fazit
Für private Wohnimmobilieninteressierte ergibt sich derzeit ein zweigeteiltes Bild:
Käufer: Wer auf Bestandswohnungen setzt, sieht Chancen – steigende Preise, große Nachfrage und stabile Finanzierung könnten eine lohnenswerte Investition bedeuten. Gleichzeitig bleibt der Zugang zu Neubauprojekten schwierig und teuer.
Mieter: Die Mietpreise geraten weiter unter Druck, besonders in Ballungsräumen. Regulatorische Maßnahmen wie die verlängerte Mietpreisbremse könnten Entlastung bringen, aber keine schnelle Lösung für das strukturelle Wohnungsproblem sein.
Langfristiger Blick: Der politische „Bau-Turbo“ und mögliche Reformen könnten mittelfristig positive Impulse setzen. Kurzfristig bleibt der Engpass bei Neubau und Bauland jedoch eine große Herausforderung.
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