VON POLL IMMOBILIEN – Immobilien-Ratgeber Header-Image – Nachhaltiges Bauen
Immobilienratgeber

Was bedeutet nachhaltiges Bauen? Einfach erklärt – rundum beleuchtet

22.09.2022


author-image

VON POLL IMMOBILIEN

Inhalt dieses Artikels


Der Begriff der Nachhaltigkeit findet sich in vielen Bereichen. Aus gutem Grund: Er beschreibt ein Handlungsprinzip, das einen verantwortungsbewussten Umgang mit Natur und Umwelt umfasst – und diese Dimensionen prägen vielfach unser Leben.

Beim Thema Nachhaltigkeit in der Immobilienwirtschaft geht es um eine ganzheitliche Betrachtungsweise. Der gesamte Lebenszyklus einer Immobilie wird dabei berücksichtigt – von der Bauplanung über die Ausführung bis hin zur Sanierung oder Renovierung. In unserem letzten Artikel haben wir Sie bereits in das Thema 'nachhaltige Immobilien' eingeführt. In diesem Artikel erläutern wir nun, welche Facetten und Effekte beim nachhaltigen Bauen eine Rolle spielen.

Konzept für Nachhaltigkeit: das Stadtbild mit möglichst vielen Parks und Grünanlagen auflockern.

Dimensionen nachhaltiger Immobilien: Wir stellen Sie Ihnen vor

Ursprünglich stammt der Begriff der Nachhaltigkeit aus der Fortwirtschaft. Er bedeutet, nicht mehr Wald zu roden als nachwachsen kann. In den letzten Jahren wurde der Begriff in anderen Lebensbereichen kontinuierlich um neue Bedeutungen und Ansprüche ergänzt. Nachhaltigkeit steht heute zum Beispiel auch für ein besonders effizientes Vorgehen oder für eine hohe Wertschätzung gegenüber Menschen und Natur.

Wir fokussieren uns in diesem Artikel darauf, was es heißt, nachhaltig zu bauen oder ein ökologisches Haus zu kaufen. Dafür ist es sinnvoll, zunächst die drei übergeordneten Dimensionen in Bezug auf nachhaltige Immobilien vorzustellen.

Die drei Nachhaltigkeits-Dimensionen für nachhaltige Immobilien im Überblick:

  1. Ökologische Qualität. Beim nachhaltigen Bauen müssen die lokale und globale Umwelt und Natur geschützt werden. Dies kann unter anderem durch die Verwendung von natürlichen Ressourcen und einen sparsamen Umgang mit Energie geschehen.
  2. Sozio-kulturelle Qualität. Grünes Bauen verfolgt das Ziel, die Gesundheit des Menschen zu schützen. Umweltfreundlich zu bauen heißt dabei auch, die Funktionalitäten des nachhaltigen Gebäudes so zu konzipieren, dass sie einen Mehrwert stiften. Eine Aufgabe, die insbesondere Bauingenieuren, Architekten und Handwerksfirmen zufällt.
  3. Ökonomische Qualität. Kosten und Nutzen sollten beim nachhaltigen Hausbau stets in einem ausgewogenen Verhältnis stehen. Dies gilt gleichermaßen für die Planungs-, Bauausführungs- und Nutzungsphase.

Fazit: Nachhaltiges Bauen hat unterschiedliche Facetten, die es zu berücksichtigen gilt. Vor dem Kauf oder Bau einer „grünen“ Immobilie empfiehlt es sich daher, sich kompetent und umfassend von einem Bauingenieur, Architekten oder Bauherren beraten zu lassen. Wer mehr über die drei Dimensionen erfahren will, findet in diesem Leitfaden (PDF) für nachhaltiges Bauen vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit weitere Informationen darüber.

Nachhaltiges Bauen beginnt im Optimalfall mit der grundlegenden Planung einer Wohnung oder eines Hauses.

Netzwerke und das Gütesiegel der DGNB: nachweislich nachhaltig bauen

Nachhaltiges Bauen wird mittlerweile von verschiedenen Institutionen gefördert. Über ein besonders breites Netzwerk unter seinen Mitgliedern verfügt die „DGNB“, die Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen. Architekten, Planer und Handwerker können sich hier mit Produktherstellern oder Behörden austauschen, um Ideen für zukunftsfähige Konzepte entwickeln, die Planer und Entscheider beim nachhaltigen Bauen voranbringen.

Vor allem im Bereich Zertifizierung für nachhaltiges Bauen ist dieser Verein aktiv und sorgt zum Beispiel mit dem deutschen Gütesiegel für Nachhaltiges Bauen für Markttransparenz. Dieses Label bewertet die Nachhaltigkeit von Gebäuden und Quartieren anhand möglichst objektiver Kriterien, die den gesamten Zyklus – von Planung bis Sanierung – eines nachhaltigen Gebäudes betreffen.

Die Vorteile für Sie als Immobilienbesitzer bei einer Zertifizierung „nachhaltiges Bauen“ sind zum Beispiel:

  • – Es wurde in der Regel eine bessere Bauqualität erzielt.
  • – Betriebskosten können dadurch eingespart werden.
  • – Meist steigt damit auch der Marktwert der Immobilie.
  • – Energieeffiziente Gebäude und erneuerbare Energien ermöglichen ggf. Bundesförderungen (hier erfahren Sie mehr).
  • – Die Immobilie kann besser vermarktet werden. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Artikel zu nachhaltigen Immobilien.

Solarpanels aufs eigene Dach bauen kann sich lohnen. Der Bund fördert Maßnahmen, die ein Gebäude nachhaltiger machen.

Tipps für ressourceneffizientes und nachhaltiges Bauen

Wer heute ein Einfamilienhaus ökologisch konzipieren will, kann dafür bereits in der allerersten Planungsphase richtige und richtungsweisende Entscheidungen treffen. Mit unserer Checkliste für nachhaltiges Bauen können Sie das Thema sozusagen von Beginn an in den Fokus rücken. Eine Beratung für nachhaltiges Bauen ersetzt sie natürlich nicht. Wie bereits erwähnt: Wenden Sie sich dafür bitte an einen kompetenten Bauingenieur, Architekten oder Bauherren.

Checkliste: sechs Start-Tipps für nachhaltiges Bauen

  1. Nachhaltiges Bauen beginnt bei den Baustoffen. Überprüfen Sie deren Qualität und machen Sie sich dafür mit Gütesiegeln, Zertifikaten und DIN-Normen vertraut.
  2. Nutzen Sie bei der Wärmedämmung nachwachsende Rohstoffe wie zum Beispiel Hanf- oder Flachsfasern.
  3. Versuchen Sie, Baumängel von Anfang an auszuschließen, da die Beseitigung meist einen erheblichen Ressourceneinsatz bei Material, Personal und Zeit bedeutet.
  4. Zum nachhaltigen Bauen gehört auch eine intelligente Vernetzung der Haustechnik. Nutzen Sie dabei die Möglichkeit, Ihren Energiebedarf zu optimieren. Lesen Sie dazu gerne auch unseren Smart-Home-Artikel.
  5. Auch mit moderner Holzfertigbauweise setzen Sie von Beginn an auf Nachhaltigkeit.
  6. Apropos Holz: Nachhaltigkeit erstreckt sich im Bestfall auch auf den Gartenbau. Hier zählen zum Beispiel der Verzicht auf Tropenhölzer zugunsten heimischer Holzarten, die Verwendung von Naturstein statt künstlicher Baustoffe und der Pflanzen-Einkauf bei regionalen Lieferanten, um Transportwege zu verkürzen.

Wird sich rechnen für den eigenen Haushalt und die Umwelt: Gezielter ökologischer Hausbau geht mit vielen Chancen für eine umweltfreundlichere Zukunft einher.

Ökologischer Hausbau: Folgen und Möglichkeiten

Es liegt auf der Hand, dass „Green Buildings“ eine Reihe von positiven Effekten für Umwelt und Gesellschaft mit sich bringen. Zum einen kommen beim nachhaltigen Bauen verstärkt umweltschonende Technologien wie Photovoltaikanlagen zum Einsatz. Der Ausbau derartiger Erneuerbarer Energien wird durch nachhaltiges Bauen also weiter vorangetrieben. Auch die Idee von „energieautarken“ Gebäuden – also von Häusern, die die Energie, die sie benötigen, selbst erzeugen – wird dadurch mehr in den Vordergrund rücken.

Darüber hinaus unterstützt „grünes Bauen“ das nationale und internationale Bestreben, klimaschädliche Emissionen zu reduzieren. Durch verschiedene Maßnahmen hat das deutsche Baugewerbe hier bereits seit 2009 rund 4 Millionen Tonnen sogenannter „CO2-Äquivalente“ eingespart. Ein Begriff, der neben Kohlenstoffdioxid (CO2) auch andere Treibhausgase wie Methan erfasst, und daher oft zur besseren Branchenvergleichbarkeit verwendet wird.

Die Effekte, die nachhaltiges Bauen auf den Klimaschutz hat, sind enorm. Betrachtet man den gesamten Lebenszyklus einer Immobilie, machen die Energieaufwendungen im Bau circa ein Viertel der C02-Emissionen in Deutschland aus. Das Ziel ist hier klar definiert: Bis 2050 sollen nachhaltige Gebäude vollkommen klimaneutral errichtet und bewirtschaftet werden.

Die Potentiale grüner Bauweisen ausschöpfen für eine bessere Zukunft

Die Chancen, die dafür nötigen Energieeinsparpotenziale zu nutzen, sind da. Durch Kooperationen zwischen Industrie, Immobilienentwicklern und Forschern können neue zukunftsweisende Lösungen entstehen, die von nachhaltigen Baumaterialien bis hin zu innovativen Lösungen für eine saubere Energiegewinnung, -speicherung und -nutzung reichen können. Auch die Politik fördert derartige Initiativen vor dem Hintergrund, gesteckte Klimaschutzziele auch zu erreichen. Auf dem Informationsportal des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat finden Sie dazu weitere Informationen.

Summa summarum: Nachhaltiges Bauen besitzt das Potenzial, weitreichende Veränderungen anzustoßen, die die Zukunft des Wohnens und Bauens maßgeblich beeinflussen können. Mit dem Einsatz von energiesparenden Lösungen können auch Sie als Immobilienbesitzer Ihren persönlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Nationale und internationale Beispiele für nachhaltiges Bauen finden sich bereits viele. Gerade die Architekturbranche zeigt sich hier besonders kreativ und innovativ. Googlen Sie gerne einmal dazu, und Sie werden sehen: Es gibt zahlreiche tolle prämierte Konzepte für nachhaltiges Bauen in der Architektur.

 

Kontaktieren Sie uns jederzeit gerne über unser Kontaktformular oder telefonisch via +49 69 26 91 57-0 – oder sehen Sie sich einfach direkt in unserer Immobiliensuche nach Objekten in Ihrer Umgebung um.