Kaufnebenkosten in Thüringen
Inhaltsverzeichnis:
- Was versteht man unter Kaufnebenkosten?
- Wie setzen sich die Kaufnebenkosten in Thüringen zusammen?
- Wie hoch sind die Kaufnebenkosten in Thüringen?
- Rechenbeispiel: Kaufnebenkosten für ein Haus in Thüringen
- Grunderwerbsteuer: Die Grunderwerbssteuer wird auf den Kaufpreis der Immobilie erhoben und ist vom Käufer zu entrichten. In Thüringen beträgt die Grunderwerbssteuer derzeit 6,5 % des Kaufpreises. Das bedeutet, dass der Käufer einer Immobilie in Thüringen 6,5 % des vereinbarten Kaufpreises als Grunderwerbssteuer an den Staat zahlen muss. Die Grunderwebsteuer ist in der Regel innerhalb eines Monats nach Erhalt des Steuerbescheids zu begleichen.
- Notarkosten: Beim Kauf einer Immobilie fallen Kosten für die Dienste des Notars an. In Deutschland ist die notarielle Beurkundung des Kaufvertrags gesetzlich vorgeschrieben, um die Rechtssicherheit des Geschäfts zu gewährleisten. Der Notar übernimmt dabei die rechtliche Prüfung des Vertrags, die Beurkundung und die Eintragung ins Grundbuch. In Thüringen, wie in ganz Deutschland, richten sich die Notarkosten nach dem Gerichts- und Notarkostengesetz (GNotKG). Die Kosten betragen in der Regel etwa 1,0 % bis 1,5 % des Kaufpreises. Diese Gebühren decken die notarielle Beurkundung des Kaufvertrags und die damit verbundenen administrativen Aufgaben ab.
- Grundbuchkosten: Für die Eintragung des neuen Eigentümers ins Grundbuch entstehen zusätzliche Kosten, auch als Grundbuchkosten bekannt. Die Eintragung ist der rechtlichen Absicherung und dem öffentlichen Dokumentieren des Eigentumswechsel. Zu den Grundbuchkosten gehören die Gebühren für die Eintragung des neuen Eigentümers sowie die Eintragung von eventuellen Grundschulden oder Hypotheken. Die Kosten liegen in der Regel bei 0,5 % des Kaufpreises.
- Maklerprovision: Ist ein Immobilienmakler an der Vermittlung einer Immobilie beteiligt, wird die Maklerprovision, auch Courtage genannt, fällig. In Thüringen beträgt die Maklercourtage üblicherweise 7,14 % des Kaufpreises (inklusive Mehrwertsteuer). Die Kosten werden in der Regel zwischen Käufer und Verkäufer gleichermaßen aufgeteilt, wobei jeder jeweils 3,57 % des Kaufpreises zahlt. Die Aufteilung der Provision sollte jedoch unbedingt im Vorfeld vertraglich eindeutig festgelegt werden.
- Finanzierungskosten: Auch die Finanzierungskosten sollten eingeplant werden. Darunter versteht man jene Ausgaben, die im Zusammenhang mit der Finanzierung einer Immobilie entstehen. Diese Kosten umfassen unter anderem die Gebühren für die Eintragung von Grundschulden oder Hypotheken ins Grundbuch sowie die Bearbeitungsgebühren der Bank. Die Finanzierungskosten variieren je nach Bank und Art des Darlehensvertrags.
- Modernisierungs- und Renovierungskosten: Entspricht die Immobilie nicht den eigenen Vorstellungen und Wünschen, entstehen häufig Modernisierungs- oder Renovierungskosten. Diese sollten bei der Berechnung der Gesamtausgaben berücksichtigt werden, auch wenn sie nicht direkt zu den klassischen Kaufnebenkosten zählen.
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Was versteht man unter Kaufnebenkosten?
Der Kauf einer Immobilie hat für die meisten Menschen eine immense Bedeutung und ist häufig das Ergebnis jahrelanger Planung und Ersparnisse. Eine eigene Immobilie symbolisiert Sicherheit, Stabilität und Unabhängigkeit. Sie bietet nicht nur ein Zuhause, sondern auch eine langfristige Investition und Altersvorsorge. Ganz gleich, ob es sich dabei um den Kauf eines Hauses oder einer Eigentumswohnung handelt: Der Immobilienkauf stellt oft einen der wichtigsten Schritte im Leben dar und ist mit erheblichen finanziellen Verpflichtungen verbunden.
Kaufnebenkosten spielen beim Erwerb einer Immobilie eine entscheidende Rolle. Hierbei handelt es sich um alle zusätzlichen Kosten, die neben dem Kaufpreis fällig werden. Die Kaufnebenkosten werden bei der ersten Planung häufig nicht vollständig berücksichtigt, jedoch können sie die Gesamtkosten des Immobilienkaufs erheblich beeinflussen und sollten daher genaustens einkalkuliert werden.
Wie setzen sich die Kaufnebenkosten in Thüringen zusammen?
Die Kaufnebenkosten setzen sich aus verschiedenen Posten zusammen:
Wie hoch sind die Kaufnebenkosten in Thüringen?
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die gängigen Erwerbsnebenkosten in Thüringen:
Notar- und Grundbuchkosten | Grunderwerbsteuer | Übliche Maklerprovision (Anteil Käufer inkl. MwSt.) | Gesamt |
ca. 2,0% | 6,5% | bis zu 3,57% | ca. 12,07% |
Notar- und Grundbuchkosten | Grunderwerbsteuer |
ca. 2,0% | 6,5% |
Übliche Maklerprovision (Anteil Käufer inkl. MwSt.) | Gesamt |
bis zu 3,57% | ca. 12,07% |
Notar- und Grundbuchkosten |
ca. 2,0% |
Grunderwerbsteuer |
6,5% |
Übliche Maklerprovision (Anteil Käufer inkl. MwSt.) |
bis zu 3,57% |
Gesamt |
ca. 12,07% |
In Thüringen ist mit Kaufnebenkosten von insgesamt 12,07 Prozent des Kaufpreises zu rechnen. In jedem Fall ist eine sorgfältige Kalkulation und Beratung durch Notare, Makler und Finanzberater empfehlenswert, um die anstehenden Kosten genau einplanen zu können.
Rechenbeispiel: Kaufnebenkosten für ein Haus in Thüringen
Angenommen, Sie kaufen ein Haus im Wert von 500.000 Euro und die Kaufnebenkosten betragen 12,07 % des Kaufpreises. Hier ist eine detaillierte Berechnung der Kaufnebenkosten:
1. Grunderwerbsteuer: Der Steuersatz für die Grunderwerbsteuer in Thüringen beträgt 6,5 % des Kaufpreises.
Grunderwerbsteuer = 500.000 Euro × 0,065 = 32.500 Euro
2. Notarkosten: Die Notarkosten belaufen sich typischerweise auf etwa 1,5 % des Kaufpreises.
Notarkosten = 500.000 Euro × 0,015 = 7.500 Euro
3. Grundbuchkosten: Die Grundbuchkosten betragen in der Regel etwa 0,5 % des Kaufpreises.
Grundbuchkosten = 500.000 Euro × 0,005 = 2.500 Euro
4. Maklerprovision: Angenommen, die Maklerprovision beträgt 3,57 % des Kaufpreises (inkl. Mehrwertsteuer).
Maklerprovision = 500.000 Euro × 0,0357 = 17.850 Euro
5. Gesamt-Kaufnebenkosten: Die Gesamtkaufnebenkosten ergeben sich aus der Summe der einzelnen Posten:
Gesamt-Kaufnebenkosten = 32.500 Euro + 7.500 Euro + 2.500 Euro + 17.850 Euro = 60.350 Euro
Fazit: Beim Kauf eines Hauses im Wert von 500.000 Euro in Thüringen betragen die Kaufnebenkosten, wenn man von einem Gesamtanteil von 12,07 % ausgeht, insgesamt 60.350 Euro.